AWO intern: Vom Azubi bis zur Personalleitung

Nora Schulz, Auszubildende beim Bezirksverband Westliches Westfalen und Monika Kather-Mahlmann, Leiterin der AWO-Personalabteilung.

 

Interviews mit Monika Kather-Mahlmann, Leiterin der AWO-Personalabteilung und der Auszubildenden Nora Schulz beim Bezirksverband Westliches Westfalen.

 

Das Wichtigste ist Menschlichkeit

AWO. 100 Jahre. 100 Geschichten. Von den 100 Jahren, in denen die Arbeiterwohlfahrt im Bezirk Westliches Westfalen besteht, hat Monika Kather-Mahlmann 38 Jahre begleitet. Mit 19 Jahren hat sie bei der AWO angefangen, nachdem sie ihre Ausbildung zur Steuerfachgehilfin abgeschlossen hatte. Heute leitet sie mit fast 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Personalabteilung und ist damit in der Personalverantwortung für fast 6.500 Beschäftigte der Arbeiterwohlfahrt.

Eine weitere Geschichte aus '100 Jahren AWO' ist die von Nora Schulz. Sie macht seit September 2017 ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement.

Die AWO begleitet zahlreiche Projekte, von Senioren bis zu Flüchtlingen, von Kochkursen bis zu Wii-Spieleabenden. Ohne die großen und kleinen Geschichten im Hintergrund wäre all das nicht möglich. Diese Geschichte beschreibt, was eine 21-jährige Auszubildende und eine 56-jährige Personalchefin verbindet - und was sie unterscheidet. 


Warum haben Sie sich für die AWO entschieden?

Kather-Mahlmann: Die Tätigkeit in einem Wohlfahrtsverband hat mich gereizt. Ich habe immer gerne mit Menschen in sozialen Projekten gearbeitet. Das fing bei den Pfadfindern an. Bei der AWO konnte ich Büroarbeit und Menschlichkeit im Umgang mit Kollegen und Kolleginnen verbinden. Außerdem hat mich Personalarbeit sehr interessiert.

Schulz: Ich habe mich für eine Ausbildung bei der AWO entschieden, weil die AWO mir die Möglichkeit gibt, alle Teilbereiche anzuschauen und am Ende zu entscheiden, was mir am meisten liegt und wo ich hingehöre.

 

Haben Sie ein Lieblingsprojekt bei der AWO? Wenn ja, welches ist es?

Schulz: Ein Lieblingsprojekt? Das ist schwierig. Besonders gut gefällt mir das „AWO. 100 Jahre. 100 Geschichten.”- Projekt, weil ich daran selbst mitwirken durfte.

 

Was zeichnet aus Ihrer Sicht die AWO nach wie vor als Arbeitgeber aus?

Kather-Mahlmann: Wir sind sozial eingestellt. Das heißt wir schauen immer noch, welcher Mensch dahintersteckt und was man für den Menschen tun kann.

 

Das funktioniert alles über Kommunikation?

Kather-Mahlmann: Ja. Papierform ist das eine. Ich mache mir aber gerne in einem vielleicht auch nur kurzen Gespräch ein eigenes Bild von unseren Beschäftigten aber auch von Bewerbern. So erhalte ich wichtige Informationen, die ich für eine Beurteilung und Entscheidung benötige. Ohne gute Kommunikation gibt es kein gutes Arbeitsklima.

 

Welche Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach für AWO-Mitarbeiter wichtig?

Kather-Mahlmann: Herzblut für die Arbeit in einem Wohlfahrtsverband und damit Menschlichkeit und Engagement im Umgang miteinander und mit den Menschen, für die wir unsere Arbeit erbringen. 

 

Haben Sie ein Vorbild? Wenn ja, wer ist das?

Kather-Mahlmann: Eigentlich nicht. Ich beobachte und reflektiere und verlasse mich gerne auf mich selbst. Ich denke, ich habe ein sehr gutes Bauchgefühl. 

Schulz: Ich habe grundsätzlich kein Vorbild. Ich nehme auf, was in meiner Umgebung passiert. Wenn mir jemand sagt, ich habe etwas falsch gemacht, dann lerne ich daraus, aber ein großes Vorbild habe ich eigentlich nicht.

 

Welche Ihrer Charaktereigenschaften ist Ihnen besonders wichtig?

Kather-Mahlmann: Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit. Anpacken auch. Ich bin ruhiger Mensch, der nicht in der ersten Reihe stehen muss, um in meinem Job zielführende Arbeit zu leisten.

Schulz: Teamfähigkeit. Mit anderen zusammen gut in einer Gruppe arbeiten zu können.

 

 

Was ist eine Eigenschaft, die Sie an anderen bewundern?

Kather-Mahlmann: Das Verfolgen eines zuvor abgewogenen Ziels, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen und andere auf dem Weg dorthin mitzunehmen. 

Schulz: Unter Druck arbeiten. Wenn jemand trotz Stress ruhig bleibt und alles gelassen angeht.

Monika Kather-Mahlmann, Leiterin der AWO-Personalabteilung vor 38 Jahren

Monika Kather-Mahlmann, Leiterin der AWO-Personalabteilung vor 38 Jahren

 

Worauf legen Sie großen Wert, wenn Sie arbeiten?

Kather-Mahlmann: Ich lege großen Wert auf Offenheit und Ehrlichkeit. Das ist die Grundlage für Entwicklung und das Umgehen mit Problemen der täglichen Arbeit, die im gegenseitigen Vertrauen dann gelöst werden können. Es braucht zudem Mut, etwas Neues zu wagen. 

Schulz: Ordnung. 

 

 

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Kather-Mahlmann: Sehr gerne Gartenarbeit. Ich bin gerne an der frischen Luft und liebe es, in der Natur zu sein. In meinem Garten kann ich das wunderbar verbinden.

Schulz: In meiner Freizeit treffe ich mich gerne mit Freunden und bin gerne unterwegs. Ich bin kein Stubenhocker, ich brauche Elan und muss weggehen. Auch Sport treibe ich gerne, um mich auszugleichen. Das heißt: Der Sonntag ist zum Ausruhen, sonst bin ich größtenteils unterwegs. Ich fahre auch gerne mal in andere Städte. 

 

 

Nochmal zurück zur AWO: Was mögen Sie am meisten an Ihrem Job?

Kather-Mahlmann: Ich rechne damit, dass es täglich etwas Neues gibt. Wir haben immer neue Herausforderungen und schauen, wie wir mit diesen Herausforderungen umgehen. Das macht den Job so spannend und so interessant. Hier kann ich etwas bewegen, auch wenn es nur ein kleines Bisschen ist. Das macht mir Freude.

Schulz: Ich mag an meinem Job, dass mich meine Arbeit erfüllt. Ich kann mich hier ausprobieren und mache viele Erfahrungen. Die Einblicke, die ich hier bekomme helfen mir, meinen Weg für später zu finden.

 

Freundlichkeit, Teamfähigkeit, Menschlichkeit – ob nun schon lange bei der AWO oder erst seit Kurzem, es gibt Grundwerte, die AWO-Mitarbeiter verbindet. Ohne diese wäre eine soziale Arbeit, wie sie die AWO seit 100 Jahren lebt, nicht möglich. Monika Kather-Mahlmann und Nora Schulz sind zwei von rund 211.000 Menschen, die sich täglich für andere einsetzen. Sie tun dies im stillen Hintergrund. 100 Jahre AWO ist ein Grund, auch den Menschen in der zweiten Reihe einmal 'Danke' zu sagen. 

Im Interview: Nora Schulz mit Hanna Marie Frank von der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen
Autoren
Hanna Marie Frank, Westf. Hochschule Gelsenkirchen
Monika Kather-Mahlmann, AWO BV Westliches Westfalen