Die Arbeit der Historischen Kommission im Märkischen Kreis

Erhard Pierlings

Erhard Pierlings erstellt die Beiträge für die Historische Kommission im Unterbezirk Hagen/Märkischer Kreis

„100 Jahre AWO – da müssen auch wir Märker was draus machen!”, hat unsere Kreisvorsitzende Karin Löhr schon in 2016 entschieden und sich entsprechend Mitstreiter für eine HiKo (Historische Kommission) gesucht.

Erhard Pierlings und Michael Rolland, beide Jahrzehnte in der AWO und als ehemalige Wahlbeamte erfahren im Umgang mit Menschen und Themen, sind Karins Ruf gefolgt und schon war die HiKo geboren.

Im ersten Schritt ging es um das Sammeln von Informationen zur Geschichte der AWO im Kreis und vor Ort. Wie alt sind die Ortsvereine? Wie haben sie sich entwickelt? Wo lagen die Schwerpunkte der Arbeit? Was waren die Höhen und Tiefen? Wer stand für die Arbeit in den vielen Jahren? Wie entwickelten sich die Strukturen im Ehrenamt und im Hauptamt, auch in den Einrichtungen?

Wir mussten bald feststellen, dass es nur wenige Dokumente aus den 20er bis 40er Jahren des letzten Jahrhunderts gibt.

Die AWO war alsbald durch die Nazis verboten worden, bestehende Strukturen wurden aufgelöst, zum Selbstschutz wurden Dokumente (Gründungsurkunden, Protokollbücher u.ä.) vernichtet. Eine Welle der Neugründungen brauchte bis in die 60er und 70 er Jahre des letzten Jahrhunderts.

Damit war klar, eine Dokumentation der Geschichte der AWO im ganzen Kreis, in Buchform oder als Ausstellung mit immer noch 12 Ortsvereinen, ist nicht möglich – es gibt auf die 100 Jahre bezogen einfach zu wenig schriftlich Überliefertes.

Mehrfach hat sich die HiKo mit dem Kreisvorstand und den Ortsvereinen getroffen und es wurde schnell klar, dass der Erfolg der Arbeit im Kreisverband und den Ortsvereinen in besonderer Weise durch das Engagement einzelner Persönlichkeiten geprägt war. Darüber hinaus stellten wir fest, dass es noch einige, der sogenannten ‚Urgesteine‘, die über Jahrzehnte engagierter AWO-Arbeit erzählen konnten, gab.

Da haben wir angesetzt, Erhard hat Interviews gemacht, meist als kleine Filme, manchmal nur als Tondokument. Diese Interviews ergaben ein lebhaftes Bild der vielfältigen Arbeit, der Zuwendung unserer AWO zu den Menschen, der Hartnäckigkeit und Ausdauer, mit der Probleme bewältigt wurden, der Vielfältigkeit der AWO-Angebote über die ganze Lebensspanne der Menschen vom Kleinkind bis ins hohe Alter.

Zudem haben wir auch Studenten der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen begleitet, die weitere schöne Ton-Bild- Dokumente zu Geschichte und aktuellen Arbeit der AWO vor Ort, immer in Form von Interviews, erarbeitet haben – alles sehenswert und eingebunden in einen Strauß weiterer Berichte aus dem ganzen Bezirk Westliches Westfalen.

Einige könnten jetzt sagen „Aber unsere Arbeit vor Ort ist nicht ausreichend gewürdigt.”

Dazu sagen wir: „Was dokumentiert ist, sind Beispiele. Die Arbeit jeweils vor Ort ist in vielem vergleichbar, alles aufzunehmen und zu zeigen würde den Rahmen sprengen; jeder Ortsverein kann aber das von uns zusammengestellte Material um eigene Beiträge für die eigene100 Jahrfeier vor Ort ergänzen.”

Es war spannend und beeindruckend für uns: die AWO hat sich in den 100 Jahren verändert, es gibt heute viel mehr professionelle, hauptamtliche Arbeit/Angebote, es gibt aber auch weiterhin lebendige Ortsvereine und es gibt weiter unseren größten Schatz: engagierte Frauen und Männer, die bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitwirken und dazu beitragen, den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen – das gehört zum Selbstverständnis der AWO bundesweit.

Die Ideen von Marie Juchacz tragen auch heute noch und weisen auch weiter in die Zukunft für ein gutes, menschenwürdiges Leben.

Manfred und Heidi Heuel

- 1. Film: Teil 1 und 2, 08.08.2017
Manfred und Heidi Heuel vom Ortsverein Lüdenscheid erzählen von der Nachkriegszeit, der Nähstube und der Stadtranderholung in Lüdenscheid.

- 2. Film:
28.08.2017: Aus dem Ortsverein Evingsen-Nettenscheid. Vom Sprachheilkindergarten bis zum Bürgerzentrum: Marianne Jeromin und Irene Rathmann berichten.

- 3. Film: 
E. Pierlings über den Filmbeitrag Margret Mannesmann

- 4. Film:
Ortsverein Lüdenscheid: Die Enkelin Margret Mannesmann über Christine Schnur

- Hördatei:
19.07.2016: Fredi Caminadi, Ortsverein Hemer - Löbbekenkopf

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Autoren
Historische Kommission im Märkischen Kreis