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AWO Historie - Epochen
Die Arbeiterwohlfahrt wurde am 13. Dezember 1919 auf Initiative von Marie Juchacz gegründet. Mit ihrer annähernd 100-jährigen Geschichte zählt die AWO zu den ältesten Wohlfahrtsverbänden in Deutschland.
1919 – 1932: Die AWO in der Weimarer Republik
Marie Juchacz erlangt die Zustimmung des Parteiausschusses der SPD zur Gründung des „Hauptausschusses für Arbeiterwohlfahrt“.
Dieser bezweckt die Mitwirkung der Arbeiterschaft der Wohlfahrtspflege, um hierbei die soziale Auffassung der Arbeiterschaft durchzusetzen. Insbesondere will er die gesetzliche Regelung der Wohlfahrtspflege und ihre sachgemäße Durchführung
04. Januar 1925: Vertreterkonferenz in Berlin: Beschlussfassung über die Zusammensetzung des Hauptausschusses, er besteht:
- aus den vom Vorstand der SPD bestätigten Mitgliedern (Arbeitsausschuss),
- aus den gewählten Vertretern der Bezirke,
- aus den Vorsitzenden der Fachkommissionen.
25. April 1925: Beim Amtsgericht Berlin-Mitte wird der Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt e.V. eingetragen.
01. Oktober 1926: Die Zeitschrift „Arbeiterwohlfahrt“ erscheint. Die Auflage beträgt 10.000. Erscheinungsweise zweimal monatlich.
Die Schriftleitung hat Hedwig Wachenheim.
16. Oktober 1928: Eröffnung der „Wohlfahrtsschule der Arbeiterwohlfahrt“ in Berlin. Vorsitzende des Kuratoriums und Leiterin der Schule: Hedwig Wachenheim; hauptamtliche Dozentin Dr. Erna Magnus (ab Herbst 1929 auch Dr. Susanne Hirschberg). Schule und Geschäftsstelle des Hauptausschusses beziehen das Gebäude Belle-Alliance-Platz 6 in Berlin-Kreuzberg.
21. bis 23. Februar 1930: Aus Anlass der Feier des zehnjährigen Bestehens der Arbeiterwohlfahrt treffen sich die von Marie Juchacz eingeladenen Vertreter*innen ausländischer Schwesterorganisationen. Es werden Möglichkeiten der praktischen Zusammenarbeit (z.B. Kinderaustausch, soziale Praktika) verabredet und die Herausgabe einer Korrespondenz mit Berichterstattung über wohlfahrtspolitische Ereignisse in den einzelnen Ländern in Aussicht genommen. Marie Juchacz wird zur Vorsitzenden, Hedwig Wachenheim zur Schriftführerin
der Internationalen Arbeiterwohlfahrt gewählt.
September 1932: Ablehnung von Kooperation mit Nationalsozialisten
Zur Winterhilfe 1932 schreibt Lotte Lemke in der „Arbeiterwohlfahrt“ (Nr. 18/1932) u. a.: „Während der Hauptausschuss in allen Fällen die Entscheidung über Beteiligung oder Nichtbeteiligung völlig in die Hände der Bezirks- und Ortsausschüsse verlegt, so hat er sich doch in einem Falle entschlossen, die Unterorganisationen zu binden. Dieser Fall betrifft die Frage einer Beteiligung der Nationalsozialisten an der Winterhilfe. Wo dieser Fall praktisch wird, da kann es für die Arbeiterwohlfahrt nur ein Fernbleiben geben; wir müssen es ablehnen, mit einer Organisation, die durch ihren Mordterror unendliches Elend über zahllose Arbeiterfamilien gebracht hat, uns an einen Tisch zu setzen.“
1933 – 1944: Arbeiterwohlfahrt während der Nazi-Diktatur
Gründung des Deutsch-Ausländischen Jugendwerkes als Tarnorganisation
17. März 1933 (bis 1936)
Der Hauptausschuss der Arbeiterwohlfahrt gründet eine Tarnorganisation zur Hilfe für Verfolgte, Inhaftierte, Emigrierte und deren Familien und stattet diese Organisation mit einem namhaften Geldbetrag aus.
Durch die prominente Vorstandsbesetzung (Elsa Brändström als Vorsitzende und Elisabeth de Morsier als stellv. Vorsitzende) kann der Verein bis zur Verausgabung der Mittel in 1936 unangetastet durch die Nazis arbeiten. So werden mehrere Hundert wertvoller Pakete an Familien Verfolgter versandt, Erholungsaufenthalte für Kinder und Haftentlassene durchgeführt und bis Ende 1935 ein Kindergarten in Berlin-Reinickendorf unterhalten, in dem fast ausschließlich jüdische Kinder betreut werden.
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Besetzung des Büros des Hauptausschusses der AW
12. Mai 1933
Die Geschäftsstelle des Hauptausschusses wird zunächst von SS-Leuten aufgesucht, die Auskünfte einholen (Anschluss an die NSV). Dann erscheint ein Beauftragter der Deutschen Arbeitsfront, Herr Kabitz, der die Geschäftsführerin Lotte Lemke des Hauses verweist und die „Leitung der Arbeiterwohlfahrt“ übernimmt. Vorsorglich war schon vorher in der Großbeerenstraße ein Ausweichbüro gemietet worden. In diesem Zimmer treffen sich täglich nach Dienstschluss der gleichgeschalteten Geschäftsstelle die verantwortlichen Mitarbeiter und beraten Gegenmaßnahmen zu den von Kommissar Kabitz herausgegebenen Anweisungen. Überall im Lande vollzieht sich der gleiche Vorgang wie in der AW-Zentrale: Geschäftsstellen werden besetzt, die Bankkonten beschlagnahmt, die Heime und Einrichtungen in Besitz genommen. Viele der führenden Persönlichkeiten müssen ihre Sicherheit in der Emigration suchen, viele kommen in Gefängnisse und Konzentrationslager; viele kehren nicht wieder zurück.
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Emigrantenhilfe in Saarbrücken
Mai 1933 (bis Januar 1935)
Bis zur Saarwahl im Januar 1935 können regelmäßig vom Saarland aus Zuwendungen an Mitglieder und deren Familien in Deutschland organisiert werden. Diese Aufgabe wird von frühen Exilanten (Spitzengenossen aus Partei und AW - Marie Juchacz) in Zusammenarbeit mit der AW des Saargebietes gesteuert.
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Die Arbeiterwohlfahrt in der Nachkriegszeit
1945 – 1949
Mit Beendigung des Zweiten Weltkrieges brechen auch die öffentlichen Verwaltungen zusammen; die Kommunen versuchen, dem sich abzeichnenden Chaos Einhalt zu gebieten. Der Strom der Heimatvertriebenen aus dem Osten wächst, Kriegsteilnehmer und Evakuierte kehren in Scharen zurück, Jugendliche irren heimatlos auf den Landstraßen herum.
Es mangelt an Lebensmitteln, Kohle, Kleidung und allen Dingen des täglichen Bedarfs. Die katastrophale Versorgungslage lässt den Schwarzmarkt aufblühen. Flüchtlingslage und Notunterkünfte sind überfüllt und primitiv. Die Sterblichkeitsrate steigt, Tuberkulose und Geschlechtskrankheiten nehmen besorgniserregend zu. Die Kriminalität steigt, besonders unter Jugendlichen, die keine Zukunftsperspektiven haben.
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Aufbau der Arbeiterwohlfahrt „von unten“
Ab Mai 1945
Dies ist die Situation, unter der die Arbeiterwohlfahrt wieder anfängt zu arbeiten. Lokal hatten schon Aktivitäten in den letzten Kriegswochen wieder begonnen. Allerorten, wo früher eine Arbeiterwohlfahrt bestanden hatte, nehmen die ehemaligen Helfer und Helferinnen den Kampf gegen die unabsehbare Not jener Zeit auf.
An anderen Orten sind es die mit dem Flüchtlingsstrom gekommenen Helfer aus dem Osten, die mit ihren Erfahrungen ihren Schicksalsgenossen Beistand leisten. All dies geschieht spontan, ohne jede Anweisung „von oben“. Die örtlichen AW-Ausschüsse und –Vereine schließen sich auf Kreisebene zusammen, bald auch zu Bezirksausschüssen.
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AW New York / AW USA: Marie Juchacz verlässt Frankreich
Frühjahr 1941
Durch eine Rettungsaktion des Jewish Labor Committe (Jüdisches Arbeiterkomitee) in Zusammenarbeit mit der German Labor Delegation in the United States (Deutsche Arbeiterdelegation in den Vereinigten Staaten) für Emigranten aus der europäischen Arbeiterbewegung verlässt Marie Juchacz von Marseille aus Frankreich auf einem französischen Schiff, das sie zunächst auf die französische Antilleninsel Martinique bringt. Emil Kirschmann, der kein Ausreisevisum erhalten hat, wird von einem französischen Oberst heimlich auf das Schiff gebracht.
1945 – 1949: Die AWO in der Nachkriegszeit
Sommer 1945 (bis 1949)
Ab Sommer 1945 schließt sich die AW New York der „Labour League for Human Rights“ der „American Federation of Labor (AFL)“ an. Alle Spenden der Labour League, der Unitarier und Quäker werden nach Kriegsende der sich neugründenden AW in den Westzonen Deutschlands über den AW-Hauptausschuss übermittelt.
Um mehr eigene Spenden zu sammeln, gestaltet sich die AW New York in die Zentrale der AW USA um. Zwischen 1946 und 1949 erhält die AW Deutschland allein über CRALOG (Council of Relief Agencies Licensed for Operation in Germany) insgesamt 1811 Tonnen Hilfsgüter aus den USA. Daneben erfährt die Arbeiterwohlfahrt durch Vermittlung der AW New York Unterstützung durch CARE-Pakete. Neben der materiellen Unterstützung gelingt es der New Yorker AW, den AW-Ausschüssen in den Westzonen auch politische Unterstützung zukommen zu lassen.
Dies ist vornehmlich Verdienst von Marie Juchacz, die von Karl Bräuning und Eva Lewinski in ihren Bemühungen unterstützt wird. Mit der Rückkehr von Marie Juchacz im Februar 1949 nach Deutschland schlafen die Kontakte der westdeutschen AW zur AW USA praktisch ein.
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Wiedergründung des Hauptausschusses der Arbeiterwohlfahrt
3. – 4. Januar 1946
Robert Görlinger, Oberbürgermeister von Köln (aus dem KZ Sachsenhausen am 05.05.1945 befreit), lädt gemeinsam mit Alfred Nau zu einer vorbereitenden Sitzung zur Wiederbegründung des „Hauptausschusses für Arbeiterwohlfahrt“ ein. Die Einladung geht an die inzwischen gebildeten Bezirksausschüsse der AW in der britischen, amerikanischen und französischen Besatzungszone. In der sowjetisch besetzten Zone hatte sich unter kommunistischer Führung die „Volkssolidarität“ gebildet, wodurch eine Neubildung der Arbeiterwohlfahrt unmöglich geworden war. An der Sitzung nehmen Vertreter fast aller Bezirksausschüsse der britischen und amerikanischen Zone teil; die Vertreter der französischen Zone erhalten keine Ausreisevisa von der Besatzungsmacht.
Es wird beschlossen:
• Die Bildung des Hauptausschusses für Arbeiterwohlfahrt. Zum vorläufigen Vorsitzenden wird Oberbürgermeister Robert Görlinger,
zum vorläufigen Schatzmeister Alfred Nau gewählt.
• Die Bildung von vier Fachausschüssen.
• Organisatorisch soll sowohl der Form von Ausschüssen als auch der Mitgliederorganisation (Verein) Raum zur Entwicklung gegeben werden.
• Beitragsmarken sollen durch den Hauptausschuss herausgegeben werden.
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Errichtung der Geschäftsstelle des Hauptausschusses in Hannover
10. Mai 1946
Lotte Lemke nimmt, vom Vorsitzenden Robert Görlinger berufen, ihre Tätigkeit als Hauptgeschäftsführerin wieder auf und errichtet in Hannover, Friedrichstraße 15, die Geschäftsstelle des Hauptausschusses für Arbeiterwohlfahrt.
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Tagung des Hauptausschusses 1946, Köln
1. Juli 1946
Lotte Lemke berichtet über den derzeitigen Stand der Organisation, wie er sich auf Grund ihrer Reisen und von schriftlichen Berichten erkennen lässt. Umfang und Intensität der Arbeit sind größer als vor dem Verbot. Die Arbeit vollzieht sich in einfachen Formen der Hilfe: Nähstuben, Schuster- und Tischlerwerkstätten; in ihnen arbeiten Flüchtlinge für Flüchtlinge. Frauen organisieren Wäschewaschen für Heimkehrer, nehmen sich der Kinder, der Kranken und Einsamen an.
In der amerikanischen und französischen Zone haben die AWBezirke Zonenausschüsse gebildet, um über die Verteilung der ausländischen Liebesgaben zu beschließen. Es wird noch während der Konferenz ein Zonenausschuss für die britische Zone gebildet, da nunmehr auch für sie Liebesgaben zu erwarten sind. Den in der amerikanischen und französischen Zone gebildeten Zentralausschüssen zur Verteilung ausländischer Liebesgaben gehören Vertreter der Arbeiterwohlfahrt an. Für die britische Zone ist die Bildung eines entsprechenden Ausschusses zu erwarten.
Es wird beschlossen, zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Reichskonferenz abzuhalten. Die Geschäftsstelle soll um die Herausgabe eines Mitteilungsblattes bemüht sein.
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Hauptausschuss wird e.V.
12. Juli 1948
Der Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt wird in das Vereinsregister beim Amtsgericht Hannover eingetragen. Gründungsmitglieder sind: Robert Görlinger, Köln; Lotte Lemke, Hannover; Minna Sattler, Dortmund; Fritz Ripp, Stuttgart; Jan Brüntink, Frankfurt a. M.; Max Engel, Hamburg; Anna Zinke, Kassel.
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Marie Juchacz kehrt nach Deutschland zurück
20. Januar bis 2. Februar 1949
Nach einer großen Verabschiedungsfeier durch die AWO New York, deutsche Arbeiterorganisationen und viele andere Amerikaner besteigt Marie Juchacz ein Frachtschiff, um nach Deutschland zurückzukehren. Am 2. Februar 1949 kehrt Marie Juchacz aus der Emigration zurück und kommt in Bremerhaven an.
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Reichskonferenz, Solingen/Schloss Burg
9. – 12. Oktober 1949
Thema der öffentlichen Kundgebung: “Krise und Heilung des deutschen Gemeinschaftslebens“, Referent: Flüchtlingsminister Heinrich Albertz. Marie Juchacz wird zur Ehrenvorsitzenden gewählt. Robert Görlinger tritt als Vorsitzender zurück, an seiner Stelle wird Heinrich Albertz gewählt. Robert Görlinger wird stellvertretender Vorsitzender, Alfred Nau Schatzmeister. Für die zurückgetretenen bzw. Ausscheidenden Vorstandsmitglieder (Anna Zink, Fritz Ripp, Maria Detzel) werden Ida Wolff, Berlin, Martha Schanzenbach MdB, Gengenbach, und Bürgermeister Hans Segitz, Nürnberg, gewählt.
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1950 – 1989: Die Arbeiterwohlfahrt in der Bonner Republik
"Genosse Görlinger eröffnete die Tagung mit einer Begrüßung der Delegierten und Gäste. Er gedachte des besonderen Charakters, den die Konferenz durch die gleichzeitige Feier des 30. Gründungstages der Arbeiterwohlfahrt erhielt. Er begrüßte besonders die Gründerin der Arbeiterwohlfahrt, Gen. Juchacz, und nannte die Namen ihrer Mitarbeiter, die im Jahre 1919 für die Arbeiterwohlfahrt besonders tätig waren und die zum Teil ebenfalls anwesend waren: Minna Todenhagen, Else Ryneck, Hermann Feldmann, Andreas Dreher und Max Engel.
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Die Geschäftsstelle des Hauptausschusses übersiedelt in eigenes Haus nach Bonn
1. Februar 1952: Die Geschäftsstelle des Hauptausschusses übersiedelt in eigenes Haus nach Bonn, Dottendorfer Straße 168 (1972 umbenannt in Ollenhauerstraße). Am 4. und 5. April 1952 wird das neue AW-Verbandshauses in Bonn in Verbindung mit einer Tagung des Hauptausschusses feierlich eröffnet.
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Reichskonferenz, Berlin
31. Oktober - 3. November 1953: Kundgebung in der städt. Oper: Willi Eichler spricht über „Sozialismus als angewandte Ethik“. Die Wahlen zum Vorstand bestätigen Heinrich Albertz als Vorsitzenden; zu stellvertretenden Vorsitzenden werden Lotte Lemke und Martha Schanzenbach, zum Schatzmeister Alfred Nau gewählt.
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Bundeskonferenz, Berlin
30. Oktober - 1. November 1969: Bundeskonferenz verbunden mit einer Festveranstaltung aus Anlass des 50jährigen Jubiläums. Ehrengast: Bundeskanzler Willy Brandt. Lotte Lemke hält die Festansprache zum Thema „50 Jahre Arbeiterwohlfahrt“.
Im Mittelpunkt der Organkonferenz steht das Referat von Prof. Dr. Ulrich Lohmar, MdB: „Demokratisierung als politische und pädagogische Aufgabe“. Erstmalig werden die Marie-Juchacz-Plakette und der Fernsehpreis der Arbeiterwohlfahrt verliehen.
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Neue Zentralstelle in Bonn
19. Juni 1981: Der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt bezieht seine neue Zentralstelle im Marie-Juchacz-Haus. Zur Einweihungsfeier wird ein „Nachbarschaftsfest“ mit Straßentheater, Folkloredarbietungen und Spielen für Kinder veranstaltet.
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Bundeskonferenz, Dortmund
5. bis 8. November 1986: Bei der Eröffnung der Konferenz können unter den Gästen:
- der SPD-Parteivorsitzende Willy Brandt,
- der NRW-Ministerpräsident Johannes Rau,
- der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Hermann Heinemann,
- der stellvertretende SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel und
- Gerd Muhr, stellvertretender Vorsitzender des DGB,
begrüßt werden.
Ausländische Gäste sind:
- Kare B. Werner aus Norwegen, Vizepräsident des Internationalen Arbeiter-Hilfswerkes, und
- Khwezi Kadalie vom African National Congress aus Südafrika.
Im Mittelpunkt steht ein neues „Fachpolitisches Programm“, dessen Verabschiedung in einer Sonderkonferenz erfolgen soll. Die Delegierten fordern vom Bundesverband die Gründung eines „Fachausschusses Arbeitslosigkeit“ und eines „Fachausschusses Frauen“, der eine allgemeine Stärkung der Frauenpolitik in der Verbandsarbeit bezwecken soll.
Weitere Schwerpunkte der Beratungen liegen auf:
- den Bereichen Arbeitsmarkt (Ablehnung des veränderten § 116AFG),
- Asylrecht, Integration und Wahlrecht für Ausländer,
- Strukturreform des Gesundheitswesens,
- Jugendarbeitslosigkeit,
- Kinder und Familie (Verhinderung der Aushöhlung des 1976 reformierten § 218,
- Qualifizierung sozialpädagogischer Arbeit,
- Verbesserung der Situation von Alleinerziehenden) und
- der Bereich der Sozial- und Haushaltspolitik.
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Bundeskonferenz, Bonn
27. bis 31. Oktober 1989: Nach 70jährigem Bestehen seit 1919 und 40 Jahren Mitarbeit an der sozialen Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland sollte die Bundeskonferenz in Bonn stattfinden, in der Hauptstadt des im Bewusstsein der Arbeiterwohlfahrt zu Ende gegangenen Provisoriums, gleichsam als Friedensschluss mit der gegebenen Realität.
Themen sind neben dem Bericht zur Lage des Verbandes „Arbeiterwohlfahrt: 70 Jahre für den sozialen Fortschritt“ und „Arbeiterwohlfahrt: 70 Jahre und kein bisschen leiser“. In der Freude über das Erreichte geht das Grummeln in der Politik des von der Regierung anerkannten Nachbarstaates DDR völlig unter. Die eigenen Probleme überschatteten alles.
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1990 – 2009: Die AWO in der Berliner Republik
Ab November 1989 gründen sich unter der "Patenschaft" der westdeutschen AWO-Verbände die ersten Verbände der Arbeiterwohlfahrt im Osten. Am 10. November 1990 schließen sich die Landes- und Bezirksverbände der Arbeiterwohlfahrt in ganz Deutschland zusammen.