Foto: In den Jahren 2015 und 2018 wurde der Ortsverein „Brücke der Kulturen“ jeweils mit dem 2. Preis Agenda Siegel ausgezeichnet. Verliehen wird es als Auszeichnung für bürgerschaftliche Projekte und Ideen im Bereich nachhaltiger Entwicklung, die im Sinne der Agenda 21 ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen miteinander verbinden.
In enger Zusammenarbeit mit Cordula von Koenen – damals im Seniorenbüro in Dortmund-Eving tätig – lud Hadi Referent*innen ein. Die Themen der Vorträge wurden zusammen in der Gruppe beschlossen. In der einen Woche ging es um deutsche Feste und Bräuche, in einer anderen wurden die Krankheiten Demenz und Alzheimer behandelt.
Bis heute werden alle zwei bis drei Wochen Vorträge gehalten. Der Ablauf ist immer gleich. Der Referent*die Referentin trägt zunächst auf Deutsch vor. Im Anschluss übersetzt Hadi die Inhalte auf Türkisch. So stellt er sicher, dass wirklich jeder alles versteht.
Die meisten Mitglieder des Ortsvereins gehören der ersten Generation an, die als Gastarbeiter*innen nach Deutschland kamen. „Wenn das Arbeitsamt damals der ersten Generation angeboten hätte, Deutschkurse zu bezahlen, könnten sie jetzt besser Deutsch reden“, kritisiert Hadi. Aktuell bietet der Ortsverein keine Deutschkurse an, vermittelt aber bei Bedarf. Wenn in einer Woche niemand einen Vortrag hält, treffen sich die Vereinsmitglieder wie gewohnt zum türkischen Frühstück.
Bei Gelegenheit unternimmt der Ortsverein gemeinsame Aktivitäten mit dem AWO-Seniorenzentrum, dem Begegnungszentrum oder einem anderen Ortsverein aus Eving. Bei einem interkulturellen Frühstück, dem Sommerfest oder einem Tanzkurs treffen die deutsche und die türkische Kultur aufeinander.
Mit regelmäßigem Frühstück, Vorträgen sowie Spiel und Spaß wird im Ortsverein „Brücke der Kulturen” viel Abwechslung geboten. Hadi schafft eine gute Mischung aus Begegnung, Information und Austausch. Das findet auch Cordula von Koenen, heute tätig in der Verbands- und Öffentlichkeitsarbeit für die AWO in Dortmund: „Da ist echt etwas gewachsen. Das ist Integration im besten Sinne.”