Facebook-Seite zur Aktion
Die „Aktion Gutmensch“ ist auch bei Facebook mit einer eigenen Seite präsent: Interessierte können so in Kontakt treten und auch Geschichten veröffentlichen. Zum Beispiel also, was für sie Gutmenschen sind oder wo sie einem selbst begegnet sind. www.facebook.com/gutmensch.awo
„Unsere Aktion steht der Stadt Dortmund ganz gut zu Gesicht“, resümiert Gora. Er freut sich darüber, dass mittlerweile viele AWO-Verbände die Aktion unterstützen und Bestellungen aus verschiedenen Ecken der Republik eingetrudelt sind. Auch mehrere Landespolitiker*innen haben bereits Zeichen gesetzt und sich zur Aktion bekannt - darunter Landtagspräsidentin Carina Gödecke, Familienministerin Christina Kampmann sowie NRW Arbeits- und Sozialminister Rainer Schmeltzer.
Das Besondere am Anstecker: Die AWO hat bewusst auf ihr Logo verzichtet und stellt ganz und gar den Begriff „Gutmensch“ in den Mittelpunkt. Allerdings ganz dezent, so dass man das Bekenntnis auch am „kleinen Schwarzen“ tragen könne.
„Wir gehen davon aus, dass die Aktion einen Schneeballeffekt auslöst. Sehr gut kam die Aktion beispielsweise beim „Tag der Arbeit“ im Westfalenpark sowie beim „DORTBUNT“-Festival in der Dortmunder City an.
Hier war die AWO mit einem entsprechenden Stand vor Ort - Menschen konnten hier direkt an der Fotoaktion teilnehmen und ihre Botschaften auf Karten verewigen“, berichtet Björn Wunderwaldt.
Deutungshoheit zurück bekommen
„Die Menschen sollen sich als gute Menschen outen. Wir wollen so die Deutungshoheit zurückbekommen.
Ich lass´mir das nicht nehmen“, so Andreas Gora. Die AWO will daher mit gutem Beispiel vorangehen. So sollen auch die rund 1.700 hauptamtlich Beschäftigten bei der AWO und ihren Tochtergesellschaften sowie die 6.500 Mitglieder in den 49 Ortsvereinen mitmachen.
„Wir machen gute Arbeit und sind Gutmenschen. Dafür muss man sich nicht schämen“, betont Anja Butschkau.
Für Beate Franz (Foto) der AWO Ruhr-Mitte sind Gutmenschen vor allem empathisch. Sie sagt: "In Zeiten, in denen Menschen, die am Boden liegen, einfach übersehen werden, brauchen wir soziales Miteinander als Gegenpol zur Entmenschlichung unserer Gesellschaft." Gutmenschen der Geschichte seien etwa "Picasso, der 'Guernica' gemalt hat. Oder Dietrich Bonhoeffer, der sich dem Nazi-Terror widersetzt hat und dafür sein Leben lassen musste.
Auch Willy Brandt war Widerstandskämpfer, mit seinem Kniefall von Warschau hat er Demut bewiesen. Marie Juchacz und Simone de Beauvoir haben für die Frauenrechte gekämpft. Mein Lieblingsschriftsteller John Steinbeck, hat sich literarisch mit den elenden Bedingungen von Menschen am Rande der Gesellschaft auseinandergesetzt. Trotz oder gerade wegen seiner 'gutbürgerlichen' Herkunft."
„Ein Gutmensch zeigt Interesse für seine Umwelt und zeichnet sich durch seine Hilfsbereitschaft aus.“ So beschreibt Brigitte Kasa-Kuhenn, (Foto) Vorsitzende des AWO Ortsvereins Rentfort und Mitglied im Vorstand des AWO Unterbezirkes Münsterland-Recklinghausen einen Gutmenschen. „Damit das Miteinander erhalten bleibt, brauchen wir Gutmenschen in unserer Gesellschaft!“
Für Friedhelm Schlichting, (Foto) Ehrenvorsitzender des AWO Unterbezirkes Münsterland-Recklinghausen ist Albert Schweitzer ein historischer Gutmensch. „Der Einsatz für Gerechtigkeit, Freiheit, Solidarität und Hilfsbereitschaft macht einen Gutmenschen aus. Es ist gerade heutzutage wichtig, dass es Menschen gibt, die sich für diese Werte einsetzen und ein Gegengewicht gegenüber populistischen und extremistischen Gruppierungen und Parteien schaffen“, ist seine Meinung.