DAWO - da wo man bleiben kann!
Seit Januar 2015 bieten wir alternden chronifiziert drogenabhängigen Menschen eine dauerhafte Wohnperspektive.
Mit 50 Jahren gehört Martin zu den ältesten Bewohnern. Die Spanne reicht von 38 bis 57 Jahren. "Drogensüchtige altern vor, etwa 15 Jahre", sagt Sabine Lorey, Leiterin des Hauses. Die Menschen sind in der Regel schwer krank: infiziert mit HIV, leiden an Leberkrankheiten, haben Lungenprobleme, mit Zahnerkrankungen gehen Herz-Kreislauf-Beschwerden einher. "Das ist ein komplexes Bündel an Krankheiten", sagt die Suchtforscherin Irmgard Vogt von der Fachhochschule Frankfurt/Main. Erst die Substitution mit Ersatzstoffen wie Methadon mache ein längeres Leben überhaupt möglich.
Aufgrund der Krankheiten kann den Bewohnern nicht allzu viel zugemutet werden - trotzdem gibt es für sie einen geregelten Tagesablauf. Ein paar helfende Handgriffe in der Küche, ein bisschen putzen, Ergotherapie. Im Sommer soll die Gartenarbeit dazu kommen, viele wünschen sich einen Gruppenhund und eine Katze. "Das Programm endet am frühen Nachmittag", sagt Lorey. "Dann sind alle wirklich platt." Wer in die Stadt oder ins Haupthaus will, kann morgens in den angebotenen Shuttlebus einsteigen.
Für Menschen mit fortgeschrittenen Erkrankungen, Behinderungen, Störungen, die eine Wiedereingliederung eines selbständigen Lebens nicht (mehr) leisten können, bedarf es neuer Hilfe-Angebote mit gesicherten und bei Bedarf dauerhaften Lebensräumen und erfüllbaren Anforderungen, würdevollen Wohnräumen und Sterbensräumen.
Dafür müssen in Köpfen, Politik, Verwaltung, Institutionen und beteiligten Fachrichtungen „Querdenken“ möglich werden.
Das Projekt LÜSA ist eine Einrichtung des Vereins zur Förderung der Wiedereingliederung Drogenabhängiger e.V. (VFWD e.V.) in Unna und kooperatives Mitglied des AWO Bezirksverband Westliches Westfalen.