Hermann Buschfort - ein politischer Gestalter in der AWO

Von 1974 bis 1982 war Hermann Buschfort Parlamentarischer Staatssekretär beim 'Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung' und von 1983 bis 1989 war er Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt.

25.06.1928 – 13.09.2003

Hermann Buschfort wurde am 25. Juni 1928 in Bocholt geboren. Er absolvierte eine Feinmechanikerlehre und war bis 1959 in diesem Beruf tätig.
In den Jahren 1951 - 1959 war er bei der Firma Siemens AG in Bocholt im Betriebsrat bzw. Betriebsratsvorsitzender. Buschfort, der schon 1946 in die IG Metall eingetreten war, wurde 1947 auch Mitglied der SPD.

Darüber hinaus engagierte er sich bei der Arbeiterwohlfahrt, ab 1983 als deren Bundesvorsitzender, sowie als Vorsitzender des Internationalen Arbeiterhilfswerks. Er fungierte als Vorsitzender der Aktion Sorgenkind und war im Vorstand der Welthungerhilfe tätig.

1987 wurde er Präsident der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege. 1989 zog er sich aus Altersgründen aus diesen Gremien zurück.

Buschfort

Foto: Hermann Buschfort (links) auf dem SPD-Parteitag in München am 20. April 1982.
(Bundesarchiv_B_145_Bild-F062768-0023,_München,_SPD-Parteitag)

 



Hermann Buschfort wurde 1959 hauptamtlicher Bevollmächtigter der IG Metall in der Verwaltungsstelle Bocholt und war als ehrenamtlicher Arbeitsrichter tätig.

In der Politik engagierte er sich als Stadtverordneter der Stadt Bocholt in den Jahren 1956 - 1974, von 1965 - 1990 war er Mitglied des Deutschen Bundestages.

In den Jahren 1968 – 1974 und 1982 – 1984 gehörte er dem Fraktionsvorstand an, von Mai 1974 – April 1982 war er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung. Das Mitbestimmungsgesetz für mehr Arbeitnehmerrechte trug maßgeblich die Handschrift Hermann Buschforts. Zudem setzte er sich für die Absicherung von Betriebsrenten bei Firmenzusammenbrüchen, für die Schaffung der Künstlersozialversicherung sowie für Behindertenrechte ein.

Im Dezember 1980 wurde Hermann Buschfort zum ersten Behindertenbeauftragten des Bundesregierung bestimmt. Bis 1982 war er Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Behinderten.

  • Die Marie-Juchacz-Plakette der Arbeiterwohlfahrt wurde ihm 1980 verliehen.
  • Er wurde am 21. September 1989 mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
  • 1990 erhielt er das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland.
  • Die Stadt Bocholt verlieh ihm den Goldenen Ehrenring.

Hermann Buschfort starb am 13. September 2003 nach schwerer Krankheit in Bocholt.

„Hermann Buschfort gehörte zu den großen Persönlichkeiten auf der politischen Bühne im Nachkriegsdeutschland”, so Hans-Peter Kemper, Vorsitzender der NRW-Landesgruppe in der SPD-Bundestagsfraktion in einem Nachruf. Auch nach seiner aktiven politischen Zeit sei Buschfort ein viel und gern gefragter Ratgeber und Redner gewesen, betonte Kemper.

Mit Hermann Buschfort verliert Deutschland eine Persönlichkeit, die nicht nur die deutsche Sozialdemokratie SPD, sondern die soziale Landschaft Deutschlands mitgeprägt hat."

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Bundesverband der AWO
NRW SPD