Waldkindergarten im Familienzentrum Ruth-Grohe-Haus

Kindergartenkinder im Wald

Ökologische Bildung :: Waldkindergartenkonzept

Im Ruth Grohe Haus wird das Waldkindergartenkonzept umgesetzt

Seit 1995 wird in unserer Einrichtung das Projekt „Waldwochen und Waldtage“ umgesetzt, in Anlehnung die Konzeption der Waldkindergartenpädagogik.

  • Waldwochen beziehungsweise Wald Tage finden regelmäßig, bei jeder Witterung und zu allen Jahreszeiten statt. Wir starten spätestens um 9 Uhr. Passend gekleidet, einen Rucksack auf dem Rücken wandert die Kindergruppe mit den begleitenden Erzieherinnen los. Im Rucksack wird die Tagesverpflegung und Wasser in Trinkflaschen, sowie ein Regenschutz transportiert.

Was machen wir im Wald:

  • Wir gehen auf Entdeckungstouren.
  • Wir bauen Hütten oder Höhlen.
  • Wir sammeln Pilze, Beeren, Zapfen, Moos und Blätter.
  • Wir lernen viele Tiere kennen – Insekten – Vögel – Würmer – Schmetterlinge – Hasen – Igel – Rehe, und wo sie sich verstecken oder Schutz suchen.
  • Wir deuten Spuren (Im Winter wenn Schnee liegt)
  • Mit dem Kescher finden wir „Wassermonster“
  • Wir lernen die Namen vieler Blumen und Bäume kennen.
  • Wir lernen auch, dass es giftige Pflanzen gibt.
  • Aus den gesammelten Materialien stellen wir gemeinsam etwas her, z.B. Blätterhüte wenn es regnet, wir flechten Körbchen aus herabgefallenen Zweigen oder Binsen.
  • Wir haben viel Zeit zum Beobachten, Zuhören (wenn der Wind durch die Zweige rauscht), Riechen (wie riecht der Wald nach einem Regenschauer) und Schmecken (wenn wir genießbare Waldfrüchte finden z.B. junge Brennnesseln oder wilde Möhren), auch das Ertasten der verschiedenen Baumrinden macht viel Spaß.
  • Wir malen mit Matschfarbe auf Rinde, legen Mandalas aus Blättern.
  • Wir spielen, singen und erfinden Geschichten.
  • Wir musizieren mit Klangkörpern, die wir im Wald finden.
  • Wir wissen wie ein Waldtelefon funktioniert.
  • Wir bauen eine Sonnenuhr.
  • Wir klettern, schaukeln, wippen, balancieren.
  • Wir lernen Knoten zu binden wie die Bergsteiger.
  • Wir lernen etwas über Naturpflege.
  • Wir üben Achtsamkeit und Verantwortung gegenüber der erlebten Lebensvielfalt in der Natur.
  • Wir treffen den Förster oder den Schäfer und haben viele Fragen.
  • Wir machen uns schmutzig.
  • Wir werden immer mutiger.
  • Wir helfen einander.

Bild entfernt.

Kindergartenkinder klettern im Baum

Ökologische Bildung

Pflanzen, Tiere und Menschen leben gemeinsam auf unserer Erde. Alle sind voneinander anhängig. Somit gilt es hier, den Kindern einen achtsamen Umgang mit der Natur zu vermitteln. Im Vordergrund stehen praktische Projekte, die den Kindern den Umweltschutz nahebringen.

Angebote im Familienzentrum:

  • Regelmäßige Wald-Exkursionen mit Eltern und Kindern in den Seiler Wald, in Begleitung eines Biologen 
  • GELKI Bewegung - Ernährung-Lebensmittel Nachhaltigkeit

In das Tagesgeschehen integriert:

  • Naturnahe Gestaltung des Außengeländes
  • pflanzen – pflegen – ernten     Gemüse in unserem Hochbeet
  • Obst – Beeren – Nüsse aus unserem Garten
  • Mülltrennen – Müll vermeiden
  • Erleben der Jahreszeiten
  • Das Wetter
  • Feuer Wasser Luft und Erde
  • Kennenlernen der Tier- und Pflanzenwelt
  • Umweltschutz
  • Waldtage
  • GELKI  - gesund leben mit Kindern -

Aspekte der Umweltbildung
Die Kinder sollen lernen Verantwortung für sich selbst, für ihr Handeln und den Umgang mit der Natur und Umwelt zu übernehmen. Je früher die Kinder an diese Verantwortung herangeführt werden, umso nachhaltiger werden sie in Zukunft diese Aufgabe übernehmen. 

Lebensgrundlagen schützen
Die Kinder der heutigen Zeit nehmen immer weniger an unserer Umwelt und Natur teil. Immer seltener erleben sie die direkte Umwelt, da viele ihrer Spielorte reglementiert und die meisten unter Aufsicht sind. Die Kinder sollen die Möglichkeit bekommen selbstständig ihre Umwelt und Natur zu erleben. Die Beschäftigung mit den Phänomenen des Wetters, den Tieren und Pflanzen, Wasser und Boden sind für eine nachhaltige Bildung in frühen Jahren sehr wichtig.

Kinder stark machen
Die Kinder sollen für ihre Zukunft stark gemacht werden um als Erwachsene Entscheidungen treffen zu können, die für die gesamte Gesellschaft bedeutend ist. Deshalb stellen Themen wie Klimaschutz, Umweltvorsorge und die Bewahrung der ökologischen Lebensgrundlagen für die frühkindliche Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung grundlegende Inhalte dar.

Artenvielfalt erhalten
Es ist bedeutend, dass die Kinder viel Wissen über die Natur und ihre Zusammenhänge vermittelt bekommen. Die Faszination und den Wert des Lebendigen als unersetzliches Naturerbe sollen die Kinder begreifen lernen. Die Auseinandersetzung mit der Artenvielfalt wird in spielerischer Form weitergegeben.

Ernährung und Lebensmittel - Wissen was wir essen
Die Kinder sollen wissen woher unsere Lebensmittel kommen, wie sie verarbeitet werden und wie viele unterschiedliche Geschmacksrichtungen es gibt. 
Aufgrund der vielen Zusatzstoffe in den Nahrungsmitteln wissen Kinder oftmals gar nicht mehr die wirkliche Geschmacksvielfalt der heimischen und natürlichen Produkte zu schätzen. Bei den meisten Kindern ist das Geschmacksempfinden bereits auf die intensiven und künstlichen Geschmackstoffe der Lebensmittelindustrie getrimmt. Sie empfinden ein natürliches Aroma meistens als fad. 

Was heißt nachhaltig konsumieren?
• 
sich über die Folgen des Konsums bewusst zu sein und Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen,
• 
sich zu informieren woher die Produkte kommen und ob bei ihrer Herstellung Menschenrechte und Umweltschutz beachtet worden sind,
• 
nicht nur auf die eigenen Vorteile bedacht zu sein, sondern Rücksicht auf andere Menschen zu nehmen

Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit kann auf vielen Ebenen vermittelt werden. Wichtig ist, dass die Kinder Vorbilder haben, die richtiges nachhaltiges Handeln vorleben. Ziel ist es das Thema ganzheitlich im Kindergarten zu etablieren.

 

Video: Der Wandel der sozialen Arbeit Imagefilm 'AWO FÜR ALLE, von 1988
Kapitel Kinder (Inklusion, Kindertagesstätten, Stadtranderholung, Spielmobil, Ferienfreizeiten: Norderney/Zeltlager)

Autoren
Elke Bienert-Nolte, Kita Ruth-Grohe-Haus
Silke Pfeifer, AWO BV WW