Ein Denkmal für Marie Juchacz

Enthüllung des Denkmals Marie Juchacz

Im Beisein des SPD-Parteivorsitzenden Martin Schulz (4.v.r.) wird das Denkmal für AWO-Gründerin Marie Juchacz u.a. vom Künstler des Denkmals, Prof. Gerd Winner (l.), dem AWO-Bundesvorsitzenden Wolfgang Stadler (2.v.l.), dem AWO-Präsidenten Wilhelm Schmidt (3.v.l.) und der Urgroßnichte von Marie Juchacz, Lydia Struck (2.v.r.), enthüllt.
Foto: Jule Roehr für AWO Bundesverband.

Ein Denkmal für Marie Juchacz

Für eine der einflußreichsten und wichtigsten Frauen des 20. Jahrhunderts gibt es in Berlin seit August 2017 ein Denkmal. Das Video zeigt die Erstellung und Errichtung des Marie-Juchacz-Denkmals am Mehringplatz in Berlin durch den Künstler Gerd Winner.

Marie Juchacz war zu einer Zeit politisch hochengagiert, in der Frauen Politik gänzlich verboten war. Doch ihr Wirken sollte die deutsche Geschichte verändern. „Jetzt bekommt Marie Juchacz endlich das Denkmal, das ihre Leistungen würdigt. Ihre Errungenschaften dürfen nicht in Vergessenheit geraten”, erklärt der Präsident der AWO Wilhelm Schmidt. Aus diesem Anlass kamen heute über 200 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft zusammen. „Ein sehr bewegender Moment”, erklärte Wilhelm Schmidt, nachdem das Tuch, das das Denkmal verhüllte, weggezogen wurde. Auch dabei war die Urgroßnichte von Marie Juchacz: Lydia Struck.

Der SPD Kanzlerkandidat Martin Schulz würdigte Marie Juchacz als: „eine große Kämpferin für Gleichberechtigung, Solidarität und Gerechtigkeit. Sie verdient es, dass wir ihr ein Denkmal für ihr Lebenswerk setzen. Ein Denkmal, das uns an ihren aufopferungsvollen Kampf erinnert. Daran, dass die Würde des Menschen immer im Mittelpunkt unseres Handelns stehen muss. Daran, dass Frauen und Männer gleichberechtigt vor dem Gesetz sind und wir dafür sorgen müssen, dass sie es auch in der Praxis sind.”

Denkmal Marie Juchacz

Der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler betrachtet den Handlungsauftrag von Marie Juchacz noch immer als aktuell: „Die AWO engagiert sich auch heute ganz im Sinne ihrer Gründerin für eine sozial gerechtere Gesellschaft, für eine Politik, die die Interessen und Bedürfnisse von Familien in den Fokus rückt, für die Gleichstellung  der Geschlechter und für eine Gesellschaft, die solidarisch in Vielfalt zusammen lebt.”“

Der Künstler des Denkmals Prof Gerd Winner erklärt, dass er nach langen Recherchen über Marie Juchacz und ihr Wirken, vor der Herausforderung stand, dieses Wirken begreifbar  und sichtbar zu machen. Für Winner stellt Stahl das passende Material dar. Er beschreibt das Denkmal als Gedenkplatte, die aus zwei gestützten Dreiecken eine Mittelform trage. Alle Formen der Skulptur streben einem Zenit zu. In der Mitte ist die Gedenkplatte mit dem Namen und dem Portrait Marie Juchacz. Winner ist überzeugt: „Die Skulptur vereint die Begriffe des Sozialstaates und das Gedenken an Marie Juchacz.” Wichtig war dem Künstler zudem, dass die Skulptur mit dem Boden verbunden ist und nicht auf einem Sockel steht. Diese Erdverbundenheit hätte Juchacz ausgemacht.

Der Platz für das Denkmal wurde wohlbedacht gewählt. So befand sich unweit des heutigen Mehringplatzes in Berlin-Kreuzberg bis 1933 die Zentrale und die Wohlfahrtsschule der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Das Denkmal wurde zu einem großen Teil aus Spenden finanziert.

 

Das Video zur Erstellung und Errichtung des Marie-Juchacz-Denkmals in Berlin:

Marlis Fry, Mitarbeiterin des AWO Bezirksverband Westliches Westfalen vor dem Marie-Juchacz-Denkmal. Foto: privat
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AWO Bundesverband
Jule Roehr für AWO Bundesverband